Große Augen im weißen Gesicht, blicken müde durch den Raum. Die Schmerzen machen einen verrückt, schwer auszuhalten, du glaubst es kaum.
Blitze zucken durch die Iris, gelbe Punkte tanzen vor deinem Gesicht. Jede Bewegung zuckt durch die Muskeln, es ist als wär`s dein letztes Gericht.
Gefühllos fühlt sich dein Gesicht an, die Finger greifen nicht wie sonst. Sprachlich kannst du dich nicht artikulieren, du hast Angst, den Verstand zu verlieren.
Gerüche heben dir den ganzen Magen, du schaffst es grad noch bis aufs Klo. Dein Frühstück nimmt den Weg retour, der Kopf fühlt sich an wie Stroh.
Langsam siehst du wieder klar, dein Blick ist nicht mehr so getrübt. Übelkeit und Schwindel sind noch da, verdunkeln, hinlegen, wunderbar.
Der Tag ist damit ziemlich gelaufen, kannst nichts mehr tun und hängst herum. Schwierig wird sogar das tägliche einkaufen, in deinem Kopf macht es nur bumm.
Weiss wie die Wand, blass um die Nase, sitzt du da und kannst nicht denken. Bloss nicht zu viel dich bewegen und versuch, die Gedanken abzulenken.
Du sitzt in deiner kleinen Welt, vergisst die Realität zu sehen. Du willst und möchtest und verlangst, anstatt mal raus ins Leben zu gehen.
Leben heisst auch etwas riskieren, Leben heisst auch sich selbst verlieren. Leben heisst auch sich etwas einzugestehen. Leben heisst auch einen Schritt vorwärts zu gehen.
Du hast ein sehr böses Spiel gespielt, bist auf meinen Gefühlen rumgetreten. Immer wieder, ohne Rücksicht auf Verluste, Hauptsache, du hattest deinen Spass dabei!
Leben heisst auch sich selbst zu betrachten. Leben heisst auch andere nicht zu verachten. Leben heisst auch dich selber anzuschauen. Leben heisst auch sich selber zu vertrauen.
Du hast es irgendwie fertig gebracht, meine Mauern von innen her einzureissen. Und alls du fast am Ziel warst, wagst du es nicht mal dich selber zu beissen.
Es war alles nur ein Spiel für dich, redest selber dauernd von Ehrlichkeit und Vertrauen. Schau dich mal in deinen Spiegel und sag mir, wie kannst du auf diesen Lügen etwas aufbauen?
Leben heisst auch sich selbst zu verändern. Leben heisst auch sich etwas Neues zu trauen. Leben heisst auch andere zu akzeptieren. Leben heisst auch Gefühle nicht zu ignorieren.
Du umgibst dich gern mit vielen Phrasen, stellst dich höher dar als du wirklich bist. Du musst mich runter machen immer wieder, weil du selbst innerlich sehr unsicher bist.
Du hast mich für dein Ego benutzt, und ich bekam von dir nur faule Ausreden. Gefühle sind kein Spiel der Beliebigkeit, in dir sowenig Feuer, sowenig Leben.
Leben heisst auch sich zu etwas bekennen. Leben heisst auch fair und ehrlich zu sein. Leben heisst auch handlungsfähig zu sein. Leben heisst auch die Dinge beim Namen zu nennen!
-26.06.06., A.W.- (für jemand, der vorgibt was zu sein, was er nicht ist.)
Vorbei die Zeit der vielen Kämpfe, vorbei die Zeit der grossen Angst. Vorbei die Zeit des dumpfen Daseins, vorbei die Zeit der harten Anklagen.
Die Stunde Null hat geschlagen, man will sich noch sovieles sagen. Es geht kaum in Worte zu fassen, jetzt kann man einander nicht mehr hassen.
Vorbei die Zeit der groben Worte, vorbei die Zeit des bewussten Verletzens. Vorbei die Zeit des stupiden Wollens, vorbei die Zeit des bizarren Spiels.
Die Stunde Null hat geschlagen, man will sich noch sovieles sagen. Es geht kaum in Worte zu fassen, jetzt kann man einander nicht mehr hassen.
Vorbei die Zeit der bedrohlichen Lage, vorbei die Zeit des ständigen Flüchtens. Vorbei die Zeit der angstvollen Nächte, vorbei die Zeit der gewollten Demütigung.
Die Stunde Null hat geschlagen, man will sich noch sovieles sagen. Es geht kaum in Worte zu fassen, jetzt kann man einander nicht mehr hassen.
Vorbei die Zeit des sich Bekriegens, vorbei die Zeit der tiefen Schläge. Vorbei die Zeit der Unterdrückung, vorbei die Zeit der Kontrollierung.
Die Stunde Null hat geschlagen, man will sich noch sovieles sagen. Es geht kaum in Worte zu fassen, jetzt kann man einander nicht mehr hassen.
Wenn wir uns irgendwann mal wiedersehen, können wir dann vielleicht gemeinsam auf einer Strasse friedlich weitergehen.
Verschwommen nimmst du das Gesagte wahr, hörst durch einen grauen Schleier zu. Kannst nicht glauben, was da passiert, ihr seid beide da, er und du.
Du fühlst dich gescheitert, du fühlst dich einfach scheusslich, auch ein wenig Erleichterung kommt dazu, wenn grad dein halbes Leben zerbricht.
All deine Träume und Hoffnungen, mit ein paar Sätzen völlig zerstört. Er steht da mit einem fetten Grinsen, du versuchst zu verstehen was du gehört.
Du versuchst zu begreifen, du versuchst zu realisieren. Du bist wie paralisiert, du versuchst es zu kapieren.
Dein Magen fühlt sich schwer an, dein Kopf tut weh und die Augen brennen. Er dreht sich zu dir um und lächelt dich an. Du willst in diesem Moment nur noch rennen.
Davonlaufen so weit du laufen kannst, nicht aufhören mit laufen, immer weiter. Nirgendwo ankommen, nirgendwo anhalten, tief fallen, das wäre viel gescheiter.
Er will dein Freund sein hat er gesagt, er will deine Freundschaft nicht verlieren. Du wärst der wichtigste Mensch in seinem Leben, nur selber hat er schon lange nichts zu geben.
Du willst nur noch kotzen, kotzen, bis dein Herz raus ist. Willst ihm sagen, was für ein Arsch, was für ein mieser Drecksack er ist.
Alles in dir tut dir scheusslich weh, alles in dir versucht Haltung zu bewahren. Nichts blieb übrig von all dieser Zeit, von den gemeinsamen vielen Jahren.
Du drehst dich um und gehst weg, weg von deinem alten Leben. Dieses Leben gehört dir nicht mehr, es ist aus, vorbei, du bist frei.
Eine Freiheit, teuer bezahlt, mit deinem Blut, deiner Seele. Er wird es nie zu schätzen wissen, dass du sein einziger Freund warst.
Dich neu zu finden ist schwer, ihr wart so lange ein Team. Ein Team, was zusammengehörte, was sich immer Liebe schwörte.
Vergessen, vorbei, genug Tränen flossen, hab zuviel Blut für dich vergossen. Manche Wunden sind schon verheilt, viele heilen in der nächsten Zeit, ein paar werden bleiben bis in die Ewigkeit.